Warwischer Hauptdeich wird zur „Grünen Meile

Kirchwerder. Kräuterkurse, Direktverkauf von Gemüse, Honig und Marmelade aus eigener Herstellung, Ernte-Aktionen: das Angebot ist groß.

Kirchwerder. Ob Kräuterkurse, der Direktverkauf von Gemüse, Honig und Marmelade aus eigener Herstellung, „Selber-ernten“-Aktionen oder Hofführungen für Kinder und Erwachsene – das große Angebot von Jantje Schumacher ist für Vierländer, Touristen und „Städter“ schon zu einer festen Größe geworden.

Kindheitserinnerungen werden wach

„Manche schwelgen in Kindheitserinnerungen, wenn sie ihr Gemüse selber ernten, andere sind einfach völlig begeistert, dass sie mal selbst etwas machen dürfen“, erzählt die 41-Jährige von ihren Erfahrungen. Und wo wird der Satz „So schmutzige Finger hatte ich schon lange nicht mehr“ schon von einem glücklichen Lächeln begleitet? Andere erkennen erstmals, dass Kartoffeln über der Erde ganz anders aussehen, wundern sich, wie intensiv frische Kräuter schmecken.

Besonders die Kinder haben Aha-Erlebnisse: „Es ist immer jemand dabei, der gelbe Zucchini für Bananen hält“, erzählt Jantje Schumacher – nun heißen sie scherzhaft schon „Warwischer Bananen“. Aber auch grüne Cherry-Tomaten gehen schnell mal als Weintrauben durch – Staunen und Lernen ist oftmals eins. Kuschelig wird es bei den Haustieren: Hühner, Kaninchen und Hund Motte haben Streicheleinheiten gern.

Exklusive Arrangements für den Balkon

In diesem Jahr erweitern Martina und Herbert Burmester die „Grüne Meile“. Ihr Feld grenzt an das Jantje Schumachers. So bedarf es nur eines kleinen Hüpfers zum Blumenparadies. „Elbflora“ heißen die exklusiven Arrangements, mit denen sich der Tomatensalat quasi auf den Balkon holen lässt – in Form einer Tomatenpflanze samt Oregano und Thymian, alles zusammen in einem Topf. Auch Salate oder Blumiges wird passend zusammengepflanzt und heißt dann beispielsweise „Hamburger Salat“ (Mangold, Sauerampfer, Rauke), „Sonnig gelb“ oder „Ganz schön lila“.

Normalerweise werden diese Konzepttöpfe über den Großmarkt vertrieben, an Gartencenter geliefert oder auf den Wochenmärkten verkauft. Nun können Interessierte auch exklusiv hinter die Kulissen schauen, sich auf dem Feld selbst Sommerblumen zusammenstellen und im Gewächshaus erfahren, wie alles am besten gedeiht.

Ziel ist Bewusstsein für saisonale Früchte

Ob Gemüse oder Blumen, Kräuter oder Salate: „Wir wollen das Jahreszeitenbewusstsein schärfen und für die Wertigkeit der Produkte werben“, sind sich Jantje Schumacher und die Burmesters einig. Denn anders als im Supermarkt wächst auf dem Feld nicht alles zu jeder Zeit – sondern hat eben alles seine Zeit. „Und es ist daher robust und von guter Qualität“, sagt Herbert Burmester.

„Tatsächlich werten Selbsternter ein Wurmloch in einer Wurzel eher positiv“, hat Jantje Schumacher festgestellt, denn es zeige: Die Ware ist nicht mit Gift gespritzt. Schließlich stehe die „Grüne Meile“ für nachhaltiges Einkaufen: keine langen Wege, keine überflüssigen Verpackungen.

Das „Gemüse-Blumen-Hopping“ am Warwischer Hauptdeich 72 und 76 ist möglich zu den „Afterwork“-selber-ernten-Zeiten (mittwochs 18 bis 20 Uhr), sonnabends und sonntags jeweils 10 bis 18 Uhr, von Ende Mai bis Mitte September. Der erste Kräuterkursus ist bereits ausgebucht, ein paar Plätze gibt es noch für Dienstag, 10. Mai, und Donnerstag, 12. Mai. Informationen im Internet unter www.mit machgartenbau.de, Mobiltelefon: 01 77/7 42 26 86.

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